Fußball Frauen Oberliga: TuRa – Holstein Kiel II 1:2 (0:1)

TuRa-Damen verlieren Oberliga-Heimspiel gegen Holstein Kiel II
Eine so junge Mannschaft ist wohl selten für die TuRa-Damen aufgelaufen. Der Umbruch im Kader der 1. Damenmannschaft ist ohnehin in vollem Gange, aber durch einige verletzungs- und urlaubsbedingte Ausfälle erfahrener Spielerinnen liefen am Sonntag 5 B-Mädchen in der Startformation auf, die in diesem Jahr erst 17 Jahre alt wurden bzw. noch erst werden. Weitere 5 im Kader waren 18 oder 19. Ein Zeichen für die tolle Jugendarbeit bei TuRa, denn alle spielen schon seit Jahren im Verein.

Trotzdem begann das Spiel schwungvoll von TuRas Seite und in den ersten 20 bis 25 Minuten hatte Gastgeber mehr Spielanteile. Doch der letzte Pass in die Spitze gelang kaum und was an Bällen ankam, wurde vor allem von der Abwehrchefin der Holstein Women und der ansonsten wenig beschäftigten Torhüterin geklärt. Die Taktik der Kielerinnen beruhte dagegen eher auf einem Spiel mit langen Bällen aus einer dichten Abwehr direkt in die Spitze, mit denen schnell das Mittelfeld überbrückt wurde. Als sich nach einem Pressschlag auch noch Meldorfs Stürmerin Kim-Louisa Suckow verletzte, für die Indra Gieseler eingewechselt wurde, war die Meldorfer Offensive weiter geschwächt.
Kurz darauf hatte einer der stets gefährlichen Konter der Kielerinnen Erfolg.

In der 31. Minute war die schnelle Nummer 7, Lisann Evert, der kompletten Meldorfer Abwehrreihe enteilt und schob den Ball an der herauseilenden Torhüterin Svenja Schmidt vorbei ins Tor. Das Spiel der Meldorferinnen wurde nun immer zerfahrener. Bis zum Halbzeitpfiff des jungen Schiedsrichters Luca Jungheinrich, der seine Sache sehr gut machte, war das Spiel durch viele Fehlpässe und Ballverluste geprägt, wobei auch die ebenfalls sehr junge Kieler Truppe spielerisch nicht unbedingt glänzte.

Nach der Halbzeit brachte Trainer Sven Bülow mit Lara Petermann für Lara Volkers und Lea Ladiges für die kämpferisch starke, im Spiel allerdings ebenfalls nach einem Zweikampf angeschlagene Anna-Lena Trapp, zwei frische Kräfte. Der Wille war den jungen Wilden durchaus anzumerken, aber es fehlte an Struktur im Spielaufbau und der letzten Präzision im Passspiel. Kiel blieb weiter vor allem durch Konter gefährlich. Dann in der 51. Minute die “kalte Dusche”. Wieder war Lisann Evert in der Spitze durch einen langen Pass angespielt worden, und wieder überlief sie die gesamte Abwehr. Und wieder war Svenja machtlos beim 0:2 in der 51. Minute. TuRa ließ die Köpfe nicht hängen, doch klare Chancen blieben weiterhin Mangelware. Einige Fernschüsse durch Saya Petersen verfehlten ihr Ziel und ein Zuspiel nach schön herausgespielter Kombination konnte Indra Gieseler nicht richtig erreichen, sodass die Torhüterin den Ball aufnehmen konnte.

In der 88. Minuten keimte dann noch einmal Hoffnung auf. Nach einem Zuspiel per Kopf von Indra Gieseler setzte sich Anna-Lena Trapp, die inzwischen für Gina-Marie Erbst wieder eingewechselt worden war, im Strafraum durch und erzielte den Anschlusstreffer. Für eine Schlußoffensive blieb allerdings nur noch wenig Zeit, sodass die Regionalliga-Reserve der Holsteinerinnen die restliche Minuten ohne größere Schreckmomente zu Ende spielen konnte.

TuRa Meldorf: Svenja Schmidt – Angelika Stolecki, Ann-Christin Warnemann, Jasmin Deschner, Imke Kutsche – Saya Petersen, Anna-Lena Trapp (46. Lea Ladiges) – Lara Volkers (43. Lara Petermann), Gina-Marie Erbst, Leticia Isabell Springer – Kim-Louisa Suckow (27. Indra Gieseler)

Ralf Gieseler